Sandra Kranich

Sandra Kranichs künstlerisches Material ist das Feuerwerk. Die Ausbildung zur Pyrotechnikerin für Großfeuerwerke neben dem Studium an der Städelschule in Frankfurt verschaffte der Künstlerin eine fundierte Materialkenntnis.
Eine Arbeit wird für die Ausstellung im Oldenburger Kunstverein speziell geschaffen. Die Künstlerin präpariert eine geometrische Wandarbeit mit Feuerwerkskörpern, die am 5. April 2013 während der Ausstellungseröffnung in den Räumen entzündet wird und für einen Moment die Arbeit in ein Spektakel aus Licht, Farben und Sound verwandelt. Es ist eine einmalige Wahrnehmungserfahrung, in der eine aufwendig produzierte Installation dekonstruiert wird. Die hierbei entstehenden Schmauchspuren auf der Wand und dem Installationskörper gehören zum Kunstwerk und stellen es fertig.
Sandra Kranichs Feuerwerksinstallationen finden ihren Ursprung in zeichnerischen Arbeiten. Wo sich auf dem Papier Linien überlagern und zu geometrischen Figuren und Strukturen verdichten, entwirft die Künstlerin mit ihren Feuerwerksarbeiten geometrische Installationen und Choreografien aus Licht und Rauch in vier Dimensionen. Dabei sind das Feuerwerk selbst und die Ergebnisse nicht zufällig, wie man vermuten könnte, auch wenn der Zufall nicht gänzlich ausgeschlossen wird.
Sandra Kranichs Werke gehen über den performativen Akt hinaus. Das Feuerwerk wird filmisch dokumentiert und bleibt als Ereignishorizont erhalten, aber die Werke gewinnen in dem Prozess eine neue, eigenständige ästhetische Qualität.

Einführung: Katharina Dohm, Kuratorin Schirn Kunsthalle Frankfurt

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