UMBAU…

Bitte beachten Sie, dass der Oldenburger Kunstverein bis zur nächsten Ausstellungseröffnung, am Freitag, den 03. Mai,  fürs Publikum geschlossen hat. Wir bitten um Verständnis! 

» Peppi Bottrop | Oldenburger Kunstverein (oldenburger-kunstverein.de)

Peppi Bottrop

Eröffnung der Ausstellung am Freitag, den 03. Mai 2024 um 19.30 Uhr

Begrüßung: Gertrude Wagenfeld-Pleister, Vorsitzende des Kunstvereins

Einführung: Tilman Kriesel, Hamburg

Seinen Künstlernamen erhielt er während der Ausbildung an der Kunstakademie Düsseldorf – aus dem Studenten „Peppi aus Bottrop“ wurde Peppi Bottrop. Er verweist auf die Herkunft aus dem Ruhrgebiet und darüber hinaus auf die Assoziation einer Strukturkrise. Eine der zeitgenössischen Reaktionen auf die sozialen Auswirkungen der Krisen der Industriegesellschaft war die Punkbewegung. Deren ursprüngliche Kraft ist auch heute noch in Peppi Bottrops Bildern zu spüren. Sein Oeuvre geht weit darüber hinaus. Bottrop ist auch die Stadt des Meisters der geometrischen Abstraktion, Joseph Albers. So faszinieren Peppi Bottrops großformatige Bilder durch einen Stil, in dem Elemente „wilder Malerei“ und die Entwicklung und das Erkennen von Strukturen eine vollkommen eigenständige Formensprache ergeben. Stilprägend ist auch die Auswahl seiner Materialien: Kohle, Graphitstifte, Metallpigmente, Rostumwandler und Acryl entsprechend der Farbigkeit des „Rust Belts“. Die Ausstellung „Tropic of Bottrop“ ist eine Reflexion über Zerstörung, wucherndes Wachstum und die Entstehung neuer Komplexitäten und Ordnungen.

Peppi Bottrop, geboren 1986, lebt und arbeitet in Los Angeles, USA. Sein Studium, das er 2014 als Meisterschüler abschloss, führte von der Kunstakademie Düsseldorf bei Andreas Schulze über die Hochschule für bildende Künste, Hamburg, bei Jutta Koether, zurück nach Düsseldorf bei Albert Oehlen und Andreas Schulze.

Abbildung:
Peppi Bottrop, Lepidodendren, 2019
Kohle, Graphit und Acryl auf Leinwand, 230 x 165 cm
Courtesy the artist; Sies + Höke, Düsseldorf. Foto: Mareike Tocha

Raphaela Simon

Raphaela Simon hat bereits eine internationale Ausstellungshistorie mit erfolgreichen Präsentationen in Berlin, Düsseldorf, London, Los Angeles und New York. Das kommt nicht von ungefähr, denn ihre Bilder und Stoffskulpturen nehmen Bezug auf sehr grundsätzliche Fragen der Malerei, der Betrachtung und der sozialen Interaktion. Zusammen mit ihrer Originalität und ihrem spezifischen Witz erklärt das die Weite ihres Wirkungskreises.

Sie malt ihre großen Formate in mehreren Schichten, wobei beim Auftrag jeder Schicht der Entstehungsprozess des Bildes eine Eigendynamik entfaltet. Geschult und in der Auseinandersetzung mit der Bildsprache ihres Lehrers Peter Doig lässt sie Ansichten entstehen, die durch bewusst simple Komposition und symbolisch aufgeladene Motive den schemenhaften Bildern, die unsere Vorstellungswelt prägen, eine Seele geben. Ihre Bilder sollen den Betrachter eher „konfrontieren als ihn in eine andere Welt zu versetzen.“ Sie sieht ihre Stoffskulpturen komplementär zu ihren Bildern in der Bestimmung einer räumlichen Atmosphäre, aber auch in der über das Hinzufügen neuer Stoffschichten ähnlichen Produktionsweise.

Raphaela Simon, 1986 in Villingen im Schwarzwald geboren, lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte an den Kunstakademien in München und Düsseldorf und ist Meisterschülerin von Peter Doig.

Abb.: Raphaela Simon: Herzen, 2023, Öl auf Leinwand, 200 x 175 cm
© Raphaela Simon, courtesy the artist and Galerie Max Hetzler Berlin, Paris, London. Foto: def image

zur Eröffnung der Ausstellung am Freitag, den 16. Februar 2024 begrüßte und sprach: Gertrude Wagenfeld-Pleister, Vorsitzende des Kunstvereins

Nur für kurze Zeit

Der Oldenburger Kunstverein verfügt über einen umfangreichen Bestand an Kunstwerken auf Papier. Dieser ist lichtgeschützt eingelagert und der Öffentlichkeit nahezu unbekannt. Die Ausstellung „Nur für kurze Zeit“ präsentiert daraus eine Auswahl von über 60 Kunstwerken aus fünf Jahrhunderten Kunstgeschichte. Der Bogen der ausgestellten Arbeiten reicht vom niederländischen Barock bis zu künstlerischen Konzepten der Gegenwart. Gezeigt werden Papierarbeiten u. a. von Adriaen van Ostade (1610-1685), Jakob Philipp Hackert (1737-1807), Max Liebermann (1847-1935), Emma Ritter (1878-1972) und Candida Höfer (geb. 1944). Zu den Ausstellungsschwerpunkten gehören Italienmotive aus dem frühen 19. Jahrhundert sowie Lithografien der Karlsruher Künstlerpresse, die als „Kunst für Schule und Haus“ weite Verbreitung fanden.

Abb.: Jakob Philipp Hackert (1737–1807), Sapin (Tanne), 1802
Radierung und Kupferstich, Platte 49,4 × 37 cm
Inv. Nr. OKV 10

Ausst.Ansichten OKV, Foto: Hendrik Reinert, 2023/24

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Eröffnung der Ausstellung war
am Freitag, den 24. November 2023, um 19.30 Uhr

Begrüßung:
Gertrude Wagenfeld-Pleister, Vorsitzende des Oldenburger Kunstvereins

Grußwort:
Christine Wolff, Bürgermeisterin Stadt Oldenburg

Einführung:
Prof. Dr. Wulf Herzogenrath, Berlin
Detlef Stein, Bremen

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Peyman Rahimi

Eröffnung der Ausstellung:
am Freitag, den 1. September 2023, um 19.30 Uhr
Begrüßung: Gertrude Wagenfeld-Pleister, Vorsitzende des Kunstvereins
Einführung: Juliane von Herz, Frankfurt a.M.

Mit Licht durchfluteten Räumen und Objekten lässt Peyman Rahimi eine Parallelwelt voller psychologischer, kultureller und politischer Wahrnehmungen und Aussagen entstehen. Er reflektiert persönliche Erlebnisse unter anderem aus dem Iran, den er 1999 im Alter von 22 Jahren verließ, sowie grundsätzliche Aspekte unserer Wahrnehmung. Die unterschiedliche Wirkung verschiedener Lichtquellen auf die emotionale und mentale Verfasstheit im alltäglichen und religiösen Leben oder im Kontext der Unterdrückung hat Rahimi seit seiner Kindheit geprägt. Neben der gezielten Verwendung von Glühlampen, Neonröhren und Natriumdampf-Hochdrucklampen, wie sie früher auch in Deutschland in Straßenlaternen und auf Militärübungsplätzen Verwendung fanden, verstärkt er die Wirkung des Lichts mit Spiegeleffekten. Durch die virtuose Handhabung von Siebdrucktechnik gibt er den Spiegeln darüber hinaus eine eigene Ausdrucksdimension. Die entstandenen Bildwelten scheinen flüchtige Eindrücke und Wahrnehmungen zurückrufen und festhalten zu wollen, was teilweise auch geisterhafte Assoziationen hervorruft. Er bezieht sich ausdrücklich auf die sogenannte »Geisterfotografie« aus dem 19. Jahrhundert, die durch Fotomanipulationen oder Zufälle angeblich übernatürliche Phänomene im Bild erscheinen ließen und sich so mit unterschiedlichen Wahrnehmungsebenen beschäftigt.

Rahimi kombiniert und variiert die von ihm geschaffenen Objekte themenübergreifend. Er arrangiert seine Arbeiten mit wechselnden Installationen wie speziell auf den jeweiligen Raum angefertigten Stahlkonstruktionen, mit denen er einen eigenen »Raum im Raum« baut.

Peymann Rahimi, geboren 1977 in Teheran, studierte von 1999 bis 2005 an der Städelschule bei Christa Näher, lebt und arbeitet in Frankfurt.

Titelabb. Schein © Peyman Rahimi
Ausst.Ansichten OKV, Peyman Rahimi, Fotos: Roman März, 2023

Jagoda Bednarsky & Felix Kultau

In der Duo-Ausstellung HEAVY META/SHADOWLAND verdichtet sich die langjährige Zusammenarbeit der Künstler. Zwei autonome Werke verbinden sich. Es entstehen Metaebenen, bei welchen der inhaltliche Schatten des einen im Werk des anderen innewohnt.

Bednarskys Malerei verarbeitet eine bewusste und unbewusste Ansammlung von vergangenen und möglichen, unmöglichen, erfundenen und tatsächlichen Bildern. Das Gegebene wird auseinandergenommen und neu und offen wieder zusammengefügt. Durch diese Kombinatorik aus einer Vielzahl bereits bildgewordener Versatzstücke und motivischer Zitate entstehen ihre Gemälde. Die Skulpturen von Felix Kultau sind materielle wie auch emotionale und nostalgische Collagen. Sie bedienen sich nicht nur eines Material- und Zeichenfundus, sondern ebenso der mit ihnen verknüpften Erfahrungs- und Erinnerungswerte. Während Bednarskys Bilder im Zusammenspiel der Motive, Farben, Gesten und Darstellungsmöglichkeiten ihren Quellenbezug offenbaren, beziehen sich Kultaus Spindtüren, Lampen und Installationen auf eine Nostalgie, die im Zeichen popkultureller Einflüsse zu lesen ist. Immer wieder spielen seine Arbeiten dabei mit dem Bewusstsein über die eigene Objekthaftigkeit und dem damit verbundenen Warenfetisch und verweisen dabei auf die Schattenseiten unseres Wohlstandes in einer bequemen, mediengemachten Welt. Dagegen taucht als Metapher für das Essentielle in Bednarskys Werk das Motiv der Brust auf. Es symbolisiert auch das „Schattenland“ von Mutterschaft und verweist dabei auf einen Teil des Körpers, der noch immer eher als sexualisiertes Objekt, denn als natürlich wahrgenommen wird.

Jagoda Bednarsky (geb. 1988) absolvierte ihr Studium der freien Kunst an der Kunsthochschule in Kassel und der HfBK Städelschule in Frankfurt am Main. Felix Kultau (geb. 1984) studierte an der Hochschule für Gestaltung Offenbach, der Kunstakademie Düsseldorf und an der Städelschule, die er 2015 als Meisterschüler von Monika Baer absolvierte. Beide leben und arbeiten in Berlin. Jüngst
erhielten sie jeweils ein Stipendium der Pollock-Krasner-Foundation.

Abb. 1: courtesy the artists
Abb. 2-13: Ausstellungsansichten OKV, Fotos: Roman März, 2023

Zur Eröffnung sprachen:
Begrüßung: Gertrude Wagenfeld-Pleister, Vorsitzende des Kunstvereins
Einführung: Miriam Bettin

Bernhard Fuchs

Ausstellungseröffnung war am Freitag, den 17. Februar 2023, um 19.30 Uhr
Begrüßung: Gertrude Wagenfeld-Pleister, Vorsitzende des Kunstvereins
Einführung: Dr. Heinz Liesbrock, Bottrop

Die Ausstellung zeigt eine Auswahl von Fotografien aus den Serien STRASSEN UND WEGE, HÖFE und WALDUNGEN, die von 2004 bis 2014 in der Herkunftsgegend von Bernhard Fuchs in Oberösterreich entstanden sind. Erst durch den Abstand zu dieser Gegend – Bernhard Fuchs´ Lebensmittelpunkt ist seit seinem Studium in Deutschland – entwickelte sich für ihn eine intensive Auseinandersetzung mit der Landschaft und den Menschen seiner Herkunft, wohin er regelmäßig auf Streifzügen einen inneren Dialog mit der Gegend sucht und in eine bildnerische Sprache umsetzt. Diese Serien entstanden jeweils über einen Zeitraum von 3 bis 6 Jahren und fanden jeweils ihren Abschluss in einer Buchpublikation.

AHORN liegt im oberen Mühlviertel und ist eine über die Gegend zerstreute Dorfschaft mit kleinstrukturierten Landwirtschaften. Dieser Ort steht sinnbildlich für die Zusammenstellung der ausgestellten Fotografien.

Erst durch die Entscheidung nur in dem Umfeld seiner Herkunftsgegend zu arbeiten, die diesen drei hier ausgewählten Serien eigen ist, ergibt sich für ihn eine Freiheit und ein Lebensgefühl für ein Gegenüber, das über das Vertraute hinausweist. Sie wird eine Art Geländebeschreibung mit einer inneren Lotung und Abklärung. Nicht das topografische Detail bleibt den Betrachtenden in Erinnerung, sondern es ist die von der Landschaft im Bild ausgelöste Emotion.

Bernhard Fuchs ist 1971 in Haslach an der Mühl/Oberösterreich geboren, studierte Fotografie in Düsseldorf und Leipzig, er lebt und arbeitet in Düsseldorf und in Helfenberg.

Abb. 1: Heuhaufen, Neuschlag, 2009, aus der Serie HÖFE, analoger C-Print, 23,5 x 21cm, © VG Bildkunst, Bonn
Abb. 2 bis 6: Ausstellungsansichten OKV 2023, Foto: Laurenz Berges

Matthias Dornfeld

Eröffnung der Ausstellung war am Freitag, 25.11.2022, um 19.30 Uhr
Begrüßung Gertrude Wagenfeld-Pleister, Vorsitzende des Kunstvereins
Einführung Friedrich Meschede, Berlin

In der Ausstellung „L’amour change tout“ hat Matthias Dornfeld ein exzentrisches Inventar verfremdeter klassischer Malereimotive zusammengestellt. In seinem Werk voller kunsthistorischer Referenzen finden sich traditionelle Genres der Malerei wieder: Porträt, Landschaft, Stillleben, Abstraktion. Was all diese sehr unterschiedlichen Werke miteinander verbindet, ist die Art und Weise, wie sie gemalt wurden: Die Technik des Künstlers zielt darauf ab, Wissen und Ideologie abzuschütteln und einen Kanal zu seinem Unbewussten frei zu machen. Statt Streben nach akademischem Anspruch findet sich in Dornfelds Werken eine unverfälschte Klarheit. Er malt wie ein Surrealist – automatisch, intuitiv, immer mit dem beginnend, was seine Psyche heraufbeschwört, was zuerst in ihm auftaucht. So entstehen ganz einfache Bilder: ein Gesicht, ein Himmel, ein Pferd.

Matthias Dornfeld, 1960 in Esslingen geboren, studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München, wo er später eine Professur innehatte. Seine Werke werden seit 2001 international ausgestellt und sind in zahlreichen renommierten Kunstsammlungen vertreten. Dornfeld lebt und arbeitet in Berlin.

Abbildung © Matthias Dornfeld

Gerrit Frohne-Brinkmann

Eröffnung der Ausstellung am Freitag, den 02.09.2022, um 19.30 Uhr

Begrüßung: Gertrude Wagenfeld-Pleister, Vorsitzende des Kunstvereins
Einführung: Moritz Scheper, Neuer Essener Kunstverein

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Man könnte Gerrit Frohne-Brinkmanns künstlerisches Schaffen mit dem eines Kulturanthropologen oder Techno-Archäologen vergleichen, immer interessiert an den (historischen) Spuren menschlichen Seins und Scheiterns. Seine Bezugspunkte schöpft er aus so unterschiedlichen Bereichen wie Technik und Naturwissenschaft, aber auch Entertainment und Konsumgesellschaft – und weiß diese miteinander in immer neue Verbindung zu setzen. Dabei entziehen sich seine Übersetzungen einer klaren gattungsspezifischen Zuteilung. Er entwickelt kulissenartige Settings, Arrangements voller nostalgischer Notate und Anleihen, die im Einklang mit den Objekten Verdrängtes, Verworfenes und Unliebsames vergegenwärtigen. Seine Werke richten den Blick auf die Randerscheinungen aus dem Gewirr einer vernetzen Welt. So versammelt Frohne-Brinkmann in der Ausstellung Ready to pair etwa liebeskranke Computer oder Mäuse, denen menschliche Ohren auf dem Rücken wachsen und thematisiert damit dezidiert die Frühgeschichte des Internetzeitalters.

Gerrit Frohne-Brinkmann (*1990) studierte an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. 2016 gewann er den Art Cologne Award for New Positions, 2017 erhielt er den Förderpreis der Kulturstiftung Öffentliche Oldenburg und das Follow Fluxus Stipendium des Nassauischen Kunstvereins Wiesbaden. Er lebt und arbeitet in Hamburg.

Abbildungen:
1) © Gerrit Frohne-Brinkmann
2-13) Ausstellungsansichten OKV, Gerrit Frohne-Brinkmann, Foto: Volker Renner, 2022

Lea von Wintzingerode

Eröffnung der Ausstellung am Freitag, den 13. Mai 2022, um 19.30 Uhr

Begrüßung: Gertrude Wagenfeld-Pleister, Vorsitzende des Kunstvereins
Einführung: Oriane Durand, Paris

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Es gelten die allgemein gültigen Hygienevorschriften und Einlassbeschränkungen. Aktualisierte Informationen zu den Besuchsmöglichkeiten finden Sie hier.

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Die Ausstellung „notes on radical love“ zeigt neue Malereien und Soundarbeiten von Lea von Wintzingerode, in welchen sie Liebe als Ausdruck einer kollektiven Geste reflektiert.

Die Ausstellung basiert auf dem Konzept von Liebe („radical love“ nach Lewis Gordon), welches Liebe als andauernde soziale Beziehung versteht, die von allen Prozessen materiellen Lebens geprägt ist. Die Ausstellung lädt ein zu hinterfragen, was es bedeutet zu lieben in einer Gesellschaft, die von extremen Individualismus geprägt ist. Die Künstlerin kombiniert Szenen und Ausschnitte, die teils auf persönlicher Erfahrung und teils kollektiver Erinnerung basieren, mit Portraits, welche sich auf Personen der Underground-Musik und Pop-Kultur als auch auf den Einfluss der écriture feminine bis in die Gegenwart beziehen.

In verschiedene Gruppen unterteilt und mit farbigem Licht oder Dunkelheit bewusst unterbrochen, zeigt Lea von Wintzingerode eine Wandarbeit mit Collagen aus gefundenen Medien sowie Malereien auf Leinwand. So zeigt die Arbeit „public speech“ (2021) eine gemalte Szene aus der Erinnerung an ein Filmset, bei dem sich eine Gruppe von Frauen zur Praxis des öffentlichen Sprechens austauscht. Dazu korrespondieren zwei getrennt im Raum platzierte Soundarbeiten sowie in einer Abfolge angeordnete Malereien im Raum, die sich mit dem Thema der radikalen Liebe als Zustand der vorbehaltlosen Anerkennung von sozialen, sexuellen und ethnischen Unterschieden, sowie dem permanenten Neuerschaffen von sozialem Raum auseinandersetzen. Liebe ist hier ein Vorgang, der mit der Unmöglichkeit des Liebens brechen will.

Lea von Wintzingerode ist 1990 in Bayreuth geboren. Sie studierte an der Akademie für Bildende Kunst, Wien und der Hochschule für Bildende Künste, Hamburg. 2016 graduierte sie mit dem Master of Fine Arts bei Prof. Jutta Koether. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

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ENGLISH VERSION:

The exhibition „notes on radical love“ features new paintings and sound works by Lea von Wintzingerode, reflecting on love as an expression of a collective gesture.

The exhibition is based on the concept of love (‚radical love‘ after Lewis Gordon) which comprehends love as an ongoing social relation that is shaped by all processes of material life. The exhibition invites us to question what it means to love in a society characterized by extreme individualism. The artist combines scenes and details partly based on personal experience and partly on collective memory with portraits referring to people of underground music and pop culture as well as to the influence of the écriture feminine up to the present.

Divided into different groups and deliberately juxtaposed with colored light or darkness, Lea von Wintzingerode shows a wall work with collages of found footage as well as paintings on canvas. The work „public speech“ (2021), for instance, depicts a painted scene from the memory of a film set in which a group of women exchange on the practice of public speaking. Corresponding to this, two sound works are installed separately in the space, as well as a group of paintings focus on the topic of radical love as a state of unconditional acknowledgement of social, sexual and ethnic differences, as well as the permanent recreation of social space. Love here is meant as a process of breaking with the impossibility of loving.

Lea von Wintzingerode was born in Bayreuth in 1990. She studied at the Academy of Fine Arts, Vienna and the University of Fine Arts, Hamburg. In 2016 she graduated with a Master of Fine Arts degree under Prof. Jutta Koether. She lives and works in Berlin.

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Abb. 1: Lea von Wintzingerode, janine, 2021 (part 2), Öl auf Leinwand. Foto: Wolfgang Günzel.
© Lea von Wintzingerode und Jacky Strenz, Frankfurt/Main. 

Abb. 2-18:  Ausstellungsnansichten OKV, Fotos: Roman März