Umbau / Geschlossen

Die nächste Ausstellung eröffnet am
Freitag, 23.05. um 19.30 Uhr

mehr Informationen finden Sie hier: Johannes Raimann- Im Maschinenraum der Photographie

 

Johannes Raimann

Johannes Raimann nimmt die griechische Ursprungsbedeutung des Begriffs Photographie (phos — Licht; graphein — zeichnen) ernst. Er analysiert und visualisiert in seinen Arbeiten die Funktionsweise des photographischen Prozesses, die Wirkungen des Lichts, die verwendeten Materialien und die technischen Geräte. Unabhängig vom Motiv spiegeln die Bilder die technischen Möglichkeiten der gesellschaftlichen Situation, in der sie entstanden sind. Besonders ausdrucksstark zeigt Raimann diesen Zusammenhang in der Arbeit digital_camera, in der schematisch der Prozess einer modernen Systemkamera dargestellt ist. Das Video Scharfzeichner spürt der These nach, ob digitale Bilder Tabellen mit Farbwerten sind. Es zeigt anhand des Begriffs der Schärfe, wie sich unser Verständnis von Bildern verändert hat. Getreu dem Slogan „the medium is the message“ (Marshall McLuhan) reflektiert Raimann die Grundlagen der Photographie und gibt damit der Botschaft ihrer Bilder eine neue Perspektive.

Johannes Raimann, 1992 in Wien geboren, 2013 Studium der bildenden Kunst in Wien bei Gabriele Rothemann, ab 2017 bis 2021 Meisterschüler bei Marcel Odenbach an der Kunstakademie Düsseldorf.

Titelabbildung: Sensor of Impact 02 (Riss), 2025, Pigmentprint, kaschiert und gerahmt, 125 x 100 cm.
© 2025 Johannes Raimann, Düsseldorf, VG Bild-Kunst, Bonn. Courtesy und Photo: der Künstler

Ausstellungsansichten OKV, Johannes Raimann, Foto: Roman März, 2025

Zur Ausstellungseröffnung sprachen
Gertrude Wagenfeld-Pleister, Vorsitzende des Kunstvereins
Prof. Dr. Elisa Linseisen, Hamburg

 

Der Künstler wird unterstützt von:
Kunststiftung NRW

Die Ausstellung wird unterstützt von:
Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur
Stadt Oldenburg
OLB-Stiftung

Jonas Roẞmeiẞl

Man kann Jonas Roßmeißl als den Sozialanalytiker unter den jungen Künstlern bezeichnen. In seinen Skulpturen und Konfigurationen verdichtet er technische und gesellschaftliche Zusammenhänge aus herrschaftskritischer Perspektive. So wird die Beeinflussung und Steuerung unserer Verhaltensweisen und Empfindungen durch Apparate und Informationen ästhetisch untersucht. Die in der IT bekannte und bei Serverproblemen ausgewiesene Fehlermeldung „504 Gateway Time-out“ deutet bereits auf einen subtilen Ausnahmezustand hin, der sich als wiederkehrendes Motiv durch die gezeigten Werke zieht. Die künstlerische Gestaltung ermöglicht eine über den nüchternen Blick des Sozialforschers hinausgehende empathische und bisweilen humorvolle Auseinandersetzung mit unserer Welt. Jedes der meistens unter Verwendung von Readymades zusammengesetzten und gestalteten Objekte hat seine eigene, tiefe Einblicke in unsere Lebensweise vermittelnde Story.

Jonas Roßmeißl (geb. 1995) lebt und arbeitet in Düsseldorf und Uttenreuth. Er studierte Medienkunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Peggy Buth und Clemens von Wedemeyer.

Der Saaltext ist unter folgendem Link zu finden:
Saaltext Jonas Roßmeißl Herdenmanagement

Jenny Brosinski

Die abstrakte Malerei wurde seit ihren Anfängen zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts als ein Bruch der klassischen Moderne mit der traditionellen Malerei verstanden. Daraus hat sich eine neue Tradition gebildet, die auch in der zeitgenössischen Kunst ihre eigenständigen Ausdrucksformen findet. Jenny Brosinski vertritt in der heutigen Generation abstrakter Malerinnen und Maler mit ihrer einzigartigen Verbindung von Expressivität und Minimalismus eine besondere und bedeutende Position. Ohne jede bestimmende Gegenständlichkeit ist ihre Malerei ein freier Entscheidungsprozess. In ihren Gemälden verwendet sie Ölfarbe, Holzkohle und Grafit. Da sie die Bilder nicht grundiert spielt auch die rohe Leinwand als Medium eine Rolle. Was Jenny Brosinski am Malen wirklich liebt, „sind die unerwarteten Wendungen und das Unerklärliche“. Die Bilder der Ausstellung werden durch von ihr geschaffene Keramikskulpturen begleitet.

Jenny Brosinski studierte an der Kunsthochschule Berlin Weißensee und beendete dort ihr Studium als Meisterschülerin. Sie lebt und arbeitet in Berlin und Blankensee.

Titelabbildung: © Jenny Brosinski
Ausstellungsansichten OKV, Jenny Brosinski, Foto: Roman März, 2024

zur Eröffnung sprachen: Gertrude Wagenfeld-Pleister, Vorsitzende des Kunstvereins und  Matthias Kunz, München

Talisa Lallai & Conrad Müller

Am Ende einer leeren Terrasse irgendwo zwischen den Ausläufern der Alpen und einem italienischen See. Türkisfarbenes Wasser, trockener Stein und warmes Licht. Dem gegenüber steht eine graue gegenstandslose Fotografie, in der vordergründig das Rauschen dominiert. Die Ausstellung „Ciao!/Hellgelb“ von Talisa Lallai und Conrad Müller nimmt die betrachtende Person mit auf eine Reise sowohl in die Außenwelt der Fotografie, als auch in ihre Innenwelt.

Talisa Lallai ist als Tochter italienischer Eltern 1989 in Frankfurt/Main geboren und mit einer romantisch-idyllischen Vorstellung von Italien aufgewachsen. In ihren Bildern sucht sie nach Motiven, die diesem Bild der Heimat ihrer Eltern entsprechen, wohl wissend, dass sie damit ihr fiktives Heimatland nachstellt. Sie studierte an der Kunstakademie Düsseldorf von 2009 – 2016.

Conrad Müller, geboren 1983 in Blankenburg, erforscht künstlerisch die Beziehung von Bildern – speziell der Fotografie – und deren wahrnehmbare Realität im Raum. Im Oldenburger Kunstverein zeigt er ausschließlich Fotografien, die entweder gegenstandslos sind oder in denen vereinzelt Spuren und Hinweise auf die Außenwelt zu finden sind. Er studierte von 2014 – 2021 an der Kunstakademie Düsseldorf.

Die beiden Präsentationen zeigen unterschiedliche Facetten vom Wesen der Fotografie, beziehen Stellung und fordern unsere Wahrnehmung heraus.

Titelabb.: © Talisa Lallai, Conrad Müller
Ausst.Ansichten OKV, Talisa Lallai & Conrad Müller, Fotos: Conrad Müller 2024

zur Eröffnung der Ausstellung am Freitag, den 23. August 2024, sprachen:
Gertrude Wagenfeld-Pleister, Vorsitzende des Kunstvereins sowie
Sophie-Charlotte Opitz, Hamburg

Umbau / Geschlossen

Die nächste Ausstellung eröffnet am
Freitag, 21.02. um 19.30 Uhr

mehr Informationen finden Sie hier: Jonas Roßmeißl. HERDENMANAGEMENT

 

Peppi Bottrop

Seinen Künstlernamen erhielt er während der Ausbildung an der Kunstakademie Düsseldorf – aus dem Studenten „Peppi aus Bottrop“ wurde Peppi Bottrop. Er verweist auf die Herkunft aus dem Ruhrgebiet und darüber hinaus auf die Assoziation einer Strukturkrise. Eine der zeitgenössischen Reaktionen auf die sozialen Auswirkungen der Krisen der Industriegesellschaft war die Punkbewegung. Deren ursprüngliche Kraft ist auch heute noch in Peppi Bottrops Bildern zu spüren. Sein Oeuvre geht weit darüber hinaus. Bottrop ist auch die Stadt des Meisters der geometrischen Abstraktion, Joseph Albers. So faszinieren Peppi Bottrops großformatige Bilder durch einen Stil, in dem Elemente „wilder Malerei“ und die Entwicklung und das Erkennen von Strukturen eine vollkommen eigenständige Formensprache ergeben. Stilprägend ist auch die Auswahl seiner Materialien: Kohle, Graphitstifte, Metallpigmente, Rostumwandler und Acryl entsprechend der Farbigkeit des „Rust Belts“. Die Ausstellung „Tropic of Bottrop“ ist eine Reflexion über Zerstörung, wucherndes Wachstum und die Entstehung neuer Komplexitäten und Ordnungen.

Peppi Bottrop, geboren 1986, lebt und arbeitet in Los Angeles, USA. Sein Studium, das er 2014 als Meisterschüler abschloss, führte von der Kunstakademie Düsseldorf bei Andreas Schulze über die Hochschule für bildende Künste, Hamburg, bei Jutta Koether, zurück nach Düsseldorf bei Albert Oehlen und Andreas Schulze.

Titelabb.: Peppi Bottrop, Lepidodendren, 2019
Kohle, Graphit und Acryl auf Leinwand, 230 x 165 cm
Courtesy the artist; Sies + Höke, Düsseldorf

Ausst.Ansichten OKV, Peppi Bottrop, Fotos: Tino Kukulies 2024

zur Eröffnung der Ausstellung am Freitag, den 03. Mai 2024 sprachen
Gertrude Wagenfeld-Pleister, Vorsitzende des Kunstvereins sowie
Tilman Kriesel, Hamburg

Raphaela Simon

Raphaela Simon hat bereits eine internationale Ausstellungshistorie mit erfolgreichen Präsentationen in Berlin, Düsseldorf, London, Los Angeles und New York. Das kommt nicht von ungefähr, denn ihre Bilder und Stoffskulpturen nehmen Bezug auf sehr grundsätzliche Fragen der Malerei, der Betrachtung und der sozialen Interaktion. Zusammen mit ihrer Originalität und ihrem spezifischen Witz erklärt das die Weite ihres Wirkungskreises.

Sie malt ihre großen Formate in mehreren Schichten, wobei beim Auftrag jeder Schicht der Entstehungsprozess des Bildes eine Eigendynamik entfaltet. Geschult und in der Auseinandersetzung mit der Bildsprache ihres Lehrers Peter Doig lässt sie Ansichten entstehen, die durch bewusst simple Komposition und symbolisch aufgeladene Motive den schemenhaften Bildern, die unsere Vorstellungswelt prägen, eine Seele geben. Ihre Bilder sollen den Betrachter eher „konfrontieren als ihn in eine andere Welt zu versetzen.“ Sie sieht ihre Stoffskulpturen komplementär zu ihren Bildern in der Bestimmung einer räumlichen Atmosphäre, aber auch in der über das Hinzufügen neuer Stoffschichten ähnlichen Produktionsweise.

Raphaela Simon, 1986 in Villingen im Schwarzwald geboren, lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte an den Kunstakademien in München und Düsseldorf und ist Meisterschülerin von Peter Doig.

Titelabb.: Raphaela Simon: Herzen, 2023, Öl auf Leinwand, 200 x 175 cm
© Raphaela Simon, courtesy the artist and Galerie Max Hetzler Berlin, Paris, London. Foto: def image

Ausst.Ansichten OKV, Raphaela Simon, Fotos: Roman März 2024

zur Eröffnung der Ausstellung am Freitag, den 16. Februar 2024 begrüßte und sprach: Gertrude Wagenfeld-Pleister, Vorsitzende des Kunstvereins

Nur für kurze Zeit

Der Oldenburger Kunstverein verfügt über einen umfangreichen Bestand an Kunstwerken auf Papier. Dieser ist lichtgeschützt eingelagert und der Öffentlichkeit nahezu unbekannt. Die Ausstellung „Nur für kurze Zeit“ präsentiert daraus eine Auswahl von über 60 Kunstwerken aus fünf Jahrhunderten Kunstgeschichte. Der Bogen der ausgestellten Arbeiten reicht vom niederländischen Barock bis zu künstlerischen Konzepten der Gegenwart. Gezeigt werden Papierarbeiten u. a. von Adriaen van Ostade (1610-1685), Jakob Philipp Hackert (1737-1807), Max Liebermann (1847-1935), Emma Ritter (1878-1972) und Candida Höfer (geb. 1944). Zu den Ausstellungsschwerpunkten gehören Italienmotive aus dem frühen 19. Jahrhundert sowie Lithografien der Karlsruher Künstlerpresse, die als „Kunst für Schule und Haus“ weite Verbreitung fanden.

Abb.: Jakob Philipp Hackert (1737–1807), Sapin (Tanne), 1802
Radierung und Kupferstich, Platte 49,4 × 37 cm
Inv. Nr. OKV 10

Ausst.Ansichten OKV, Foto: Hendrik Reinert, 2023/24

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Eröffnung der Ausstellung war
am Freitag, den 24. November 2023, um 19.30 Uhr

Begrüßung:
Gertrude Wagenfeld-Pleister, Vorsitzende des Oldenburger Kunstvereins

Grußwort:
Christine Wolff, Bürgermeisterin Stadt Oldenburg

Einführung:
Prof. Dr. Wulf Herzogenrath, Berlin
Detlef Stein, Bremen

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Peyman Rahimi

Eröffnung der Ausstellung:
am Freitag, den 1. September 2023, um 19.30 Uhr
Begrüßung: Gertrude Wagenfeld-Pleister, Vorsitzende des Kunstvereins
Einführung: Juliane von Herz, Frankfurt a.M.

Mit Licht durchfluteten Räumen und Objekten lässt Peyman Rahimi eine Parallelwelt voller psychologischer, kultureller und politischer Wahrnehmungen und Aussagen entstehen. Er reflektiert persönliche Erlebnisse unter anderem aus dem Iran, den er 1999 im Alter von 22 Jahren verließ, sowie grundsätzliche Aspekte unserer Wahrnehmung. Die unterschiedliche Wirkung verschiedener Lichtquellen auf die emotionale und mentale Verfasstheit im alltäglichen und religiösen Leben oder im Kontext der Unterdrückung hat Rahimi seit seiner Kindheit geprägt. Neben der gezielten Verwendung von Glühlampen, Neonröhren und Natriumdampf-Hochdrucklampen, wie sie früher auch in Deutschland in Straßenlaternen und auf Militärübungsplätzen Verwendung fanden, verstärkt er die Wirkung des Lichts mit Spiegeleffekten. Durch die virtuose Handhabung von Siebdrucktechnik gibt er den Spiegeln darüber hinaus eine eigene Ausdrucksdimension. Die entstandenen Bildwelten scheinen flüchtige Eindrücke und Wahrnehmungen zurückrufen und festhalten zu wollen, was teilweise auch geisterhafte Assoziationen hervorruft. Er bezieht sich ausdrücklich auf die sogenannte »Geisterfotografie« aus dem 19. Jahrhundert, die durch Fotomanipulationen oder Zufälle angeblich übernatürliche Phänomene im Bild erscheinen ließen und sich so mit unterschiedlichen Wahrnehmungsebenen beschäftigt.

Rahimi kombiniert und variiert die von ihm geschaffenen Objekte themenübergreifend. Er arrangiert seine Arbeiten mit wechselnden Installationen wie speziell auf den jeweiligen Raum angefertigten Stahlkonstruktionen, mit denen er einen eigenen »Raum im Raum« baut.

Peymann Rahimi, geboren 1977 in Teheran, studierte von 1999 bis 2005 an der Städelschule bei Christa Näher, lebt und arbeitet in Frankfurt.

Titelabb. Schein © Peyman Rahimi
Ausst.Ansichten OKV, Peyman Rahimi, Fotos: Roman März, 2023