Spuren des Anderen – Psychoanalyse und Antisemitismus

Vortrag/Buchvorstellung

  • Montag, 08. September 2025
  • 19 Uhr

Veranstaltung in Kooperation mit der Karl Jaspers-Gesellschaft

7 Euro / 5 Euro erm. (OKV & Karl Jaspers-Mitglieder)

Drei zentrale Annahmen, die jahrzehntelang den Diskurs über Antisemitismusforschung geprägt haben, werden einem kritischem Blick unterzogen: der Autoritäre Charakter, die These der Schuldabwehr sowie der enge Zusammenhang von Autoritarismus, Antisemitismus und Faschismus. Aus psychoanalytischer Perspektive werden Vorschläge für eine andere Sichtweise formuliert. Wie lässt sich die Empfänglichkeit für Antisemitismus verstehen? Welche psychischen Funktionen erfüllt der Antisemitismus? Warum ist die Kritik am Antisemitismus so affektiv aufgeladen? Illustriert wird dies am Beispiel des Diskurses über die documenta fifteen. Der Vortrag versteht sich als Plädoyer für Differenzierung in einem aufgeheizten, polarisierenden Diskurs.

Ilka Quindeau, Prof. Dr., ist Psychoanalytikerin, Lehranalytikerin (DPV/IPA) und arbeitet seit 2020 als Fellow am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin. Von 2018 bis 2020 war sie Präsidentin der International Psychoanalytic University in Berlin. Sie ist zudem Professorin für Klinische Psychologie und Psychoanalyse an der Frankfurt University of Applied Sciences. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Feldern der Geschlechter-,  Biographie- und Traumaforschung sowie des Antisemitismus und der Erinnerungspolitik.

Aktuelle Forschungen zu Verschwörungserzählungen und Antisemitismus in den Sozialen Medien und Entwicklung von professionellen, auf psychotherapeutisches Wissen gestützte Interventionen für Journalisten in diesem Bereich

Neueste Veröffentlichung: Antisemitismus und Psychoanalyse, Berlin: Suhrkamp 2025.

Ilka Quindeau, Psychoanalytikerin Professorin für Klinische Psychologie an der FH Frankfurt.

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