70 Jahre Adornos Minima Moralia
Poetik und Philosophie neu gelesen
Symposium im Oldenburger Kunstverein
25. November 2021 (Do.), 14.30 – 19.30 Uhr
26. November 2021 (Fr. ), 09.30 – 13 Uhr
Neue Termine:
Do 29. Sept. & Fr 30. Sept. 2022
veranstaltet durch die Adorno-Forschungsstelle an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, in Kooperation mit dem Oldenburger Kunstverein
Eintritt pro Tag: 5-€ / Studierende frei
Dass vor 70 Jahren die „Minima Moralia“ erschienen sind, Adornos persönlichstes und erfolgreichstes Buch, ist ein guter Grund für zahlreiche Retrospektiven von Adornos „Reflexionen aus dem beschädigten Leben“.
Beschädigt ist nicht nur das individuelle Leben des ins Exil gezwungenen Emigranten. Adornos Bestandsaufnahme ist umfassender. Beschädigt ist sowohl das Subjekt, das Adornos Diagnose zufolge historisch verurteilt sei, als auch die vom Menschen unterworfene Natur. Die äußere ebenso wie die innere Natur seien Opfer einer blind sich selbst erhaltenden Gesellschaft.
Mit seiner Gesellschafts- und Moralkritik hat es Adorno geschafft, eine Position zu besetzen, die in der Situation der Erschütterung traditioneller Wertorientierungen vakant war. Er übernahm die Funktion des öffentlichen Intellektuellen, indem er die moralischen Ansprüche dieser Gesellschaft mit ihrer Wirklichkeit konfrontierte. Die Bedeutung der Minima Moralia als Teil einer Hinterlassenschaft, die sich allen Formen bloßer Musealisierung widersetzt, besteht darin, den Leser anzuleiten, der Dissonanzen im eigenen Leben nicht nur innezuwerden, sondern sie auch auszudrücken: ihn zu einem Denken zu ermuntern, das offen genug ist, sich auch gegen sich selbst zu wenden.
Das geplante Programm wird noch angepasst. Wir bitten um Verständnis!
(Do.) 25. November
14:30 Begrüßung: Johann Kreuzer, Helena Esther Grass, Peter Neumann, Stefan Müller-Doohm
15:00 – 16:00 Stefan Müller-Doohm: Das Glück der individuellen Existenz. Lebensgeschichtliche Spuren in der Bilderwelt der Minima Moralia
Pause
16:30 – 17:30 Martin Seel: Adornos Apologie der Rhetorik. Zum literarischen Verfahren der Minima Moralia
Pause
18:00 Aus den Minima Moralia – Lesung: Kammerschauspielerin Elfi Hoppe
18:15 – 19:15 Anne Eusterschulte: „Das Dickicht ist kein heiliger Hain“. Adornos dialektische Mikrogramme als poetische Kritik
(Fr.) 26. November
09:30 – 10:30 Ralf Konersmann: „All das schießt gewiß übers Ziel hinaus“. Adornos Blick auf die Welt
Pause
11:00 – 12:00 Detlev Schöttker: Über Jammern auf hohem Niveau. Adornos Vorläufer und Nachfolger
Pause
12:30 – 13:00 Roundtable-Gespräch: „Es gibt nichts Harmloses mehr“. 70 Jahre Minima Moralia – Ein Blick zurück nach vorn. Moderation: Helena Esther Grass, Peter Neumann